So unterschiedlich Frauen sind, so ähnlich sind oftmals ihre Probleme. Und ein Problem ist ein ganz besonderes Ärgernis: Haare an den falschen Stellen zu haben. Wenngleich man die Haare an manchen Körperpartien gut verbergen kann, sind andere Stellen umso unangenehmer: Ein Damenbart ist oftmals nicht nur ein optisches, sondern für die Betroffenen manchmal auch ein psychisches Problem. Auf unserer Homepage finden Sie alles Wissenswerte über das Thema Damenbart und wie man Ihn entfernen kann:
- Was ist ein Damenbart?
- Wie entsteht ein Damenbart?
- Diagnose und Verlauf
- Welche Möglichkeiten gibt es, einen Damenbart zu entfernen?
- Tipps aus Oma’s Trickkiste – Hausmittel gegen Damenbart
Was ist ein Damenbart?
Ein Damenbart ist eine Körperbehaarung im Gesicht einer Frau, vergleichbar mit dem Bart bei Männern. Ein Damenbart kann mehr oder weniger ausgeprägt sein und betrifft etwa 20-30% aller Frauen. Die Ursachen für einen Damenbart können
- genetisch, oder
- hormonell bedingt sein.
Der medizinisch korrekte Ausdruck für einen Damenbart ist „Hypertrichose“. Der Damenbart kommt in allen Bevölkerungsschichten, unabhängig von Herkunft und Alter vor.
Wie entsteht ein Damenbart?
Wie so oft, sind es auch hier die „üblichen Verdächtigen“, die den Frauen das Leben schwer machen: die Hormone. Ein Hauptfaktor für die Entstehung eines Damenbarts ist ein Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Hormonen. Aus diesem Grund leiden viele Frauen daher besonders in den Wechseljahren unter einem Damenbart.
Ein Überschuss an männlichen Hormonen kann durch Erkrankungen oder Medikamente entstehen, beispielsweise
- Eierstockerkrankungen
- Erkrankungen der Nebennieren
- Medikamente mit Cortison
Häufig wächst ein Damenbart in Verbindung mit der Menopause bzw. den Wechseljahren, da der Hormonhaushalt der Frau gerade in diesen Jahren etwas gestört ist.
Ein Überschuss an männlichen Hormonen („Androgene“) veranlasst den Körper, die typisch männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale auszubilden. So wirken sie beispielsweise auf die Haarfollikel und auf die Haarwurzel und verursachen ein schnelles Wachstum der Haare. Außerdem machen die Androgene die Haare kräftiger und dunkler.
Eine weitere Ursache für die Entstehung eines Damenbarts können Gene sein: Tritt der Damenbart bereits im Jugendalter auf, ist er meist genetisch bedingt.
Diagnose und Verlauf bei Damenbart
Das Entstehen eines Damenbarts ist für jede Frau eine unangenehme Sache, meist ist die erste Reaktion, ihn sofort entfernen zu wollen. Das ist verständlich und grundsätzlich in Ordnung, doch sollte in jedem Fall die Ursache für den Damenbart abgeklärt werden. Teilweise können schwerwiegende Erkrankungen den Hormonhaushalt stören, daher muss geklärt werden, was für die Entstehung des Damenbarts ursächlich war.
Die richtige Adresse dafür ist der Gynäkologe: Er bestimmt mit Hilfe eines Bluttests die Hormone und kann somit ein etwaiges hormonelles Ungleichgewicht feststellen.
Viele Frauen fühlen sich psychisch stark belastet, wenn bei ihnen ein Damenbart wächst. Unter Umständen können sogar Depressionen auftreten. Hier sind präventive Maßnahmen unbedingt notwendig, außerdem sollte vor psychologischer Hilfe nicht zurückgeschreckt werden.
Welche Möglichkeiten gibt es, einen Damenbart zu entfernen?
Den Damenbart zu entfernen klingt einfacher, als es ist. Denn nicht jede Methode ist vielversprechend, oftmals kann das Entfernen des Damenbarts die sensible Gesichtshaut massiv reizen. So hat man zwar keine Haare mehr, dafür aber nicht viel schönere rote Flecken im Gesicht. Die richtige Methode zum Damenbart entfernen ist daher oft ein „Trial and Error“-Spiel, das viele Frauen stark belastet. Um die richtige Methode für Sie zu finden, stellen wir Ihnen im Folgenden sämtliche Methoden zum Damenbart entfernen vor und geben Ihnen einen kompakten Überblick über sämtliche Vor- und Nachteile jeder Methode.
Welche der folgenden Methoden Sie auch immer am meisten anspricht, diese Fragen sollten Sie sich vorab stellen:
- Welche Haarfarbe haben die Härchen?
- Wie dick sind die Härchen?
- Wie dicht wachsen sie?
- Wie viel Schmerz und welche Kosten möchte ich in Kauf nehmen?
Nicht jede Methode ist für jeden Damenbart geeignet. Lasern beispielsweise kann nur bei dunklen Haaren durchgeführt werden. Bleichen sollte nur bei dünnen, sanften Härchen angewendet werden, da feste Haare trotz heller Farbe sichtbar sind.
Enthaarungscreme
Enthaarungscremes sind wohl die unkomplizierteste Methode, um die lästigen Härchen loszuwerden. Es gibt spezielle Enthaarungscremes für das Gesicht, die besonders auf die empfindliche Haut abgestimmt sind. Auf jeden Fall sollte jede Enthaarungscreme vorher in einer Armbeuge getestet werden, um sicherzugehen, dass die Hautverträglichkeit gegeben ist.
Seit einigen Jahren gibt es spezielle Entfernungscremes, die nicht nur die Haare restlos entfernen, sondern auch den Haarbewuchs an den behandelten Stellen nach und nach reduzieren. Das heißt, dass die Haare nicht nur entfernt, sondern das Wachstum auch direkt gehemmt wird. Diese Cremes enthalten Eflornithin und sollten daher nicht angewendet werden, wenn man schwanger oder gerade stillt. Außerdem können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Vor Anwendung sollte daher grundsätzlich ein Arzt konsultiert werden.
Vorteile | Nachteile |
unkompliziert | Die Haare wachsen schnell wieder nach. |
kostengünstig | Die meisten Enthaarungscremes riechen sehr streng nach Chemie. |
schnell | |
Rasieren
Damenbart entfernen funktioniert prinzipiell auch mit dem klassischen Rasierer. Diese Methode ist sehr einfach, schnell und schmerzfrei. Allerdings gibt es einen Haken: Die Haare werden beim Rasieren abgeschnitten, sodass eine fühlbare Spitze am Ende entsteht. Die Härchen sind nach der Rasur stoppelig, umso mehr, wenn die Härchen eher dick und fest sind. Die Haare wachsen außerdem sehr schnell nach und fühlen sich – da sie abgeschnitten wurden – extrem unangenehm an. Wir empfehlen diese Methode nicht unbedingt, wenn man auch auf eine spürbar glatte Haut wert legt.
Vorteile | Nachteile |
unkompliziert | Die Haare wachsen extrem schnell wieder nach. |
kostengünstig | Es entstehen starke, durchaus sichtbare, Stoppeln. |
schnell | Das Problem Damenbart verschlimmert sich durch das Rasieren. |
Zupfen oder Epilieren
Die Härchen wegzuzupfen, ist wohl die gängigste Methode, einen Damenenbart loszuwerden. Die Methode ist sehr kostengünstig und schnell, aber auch recht schmerzhaft. Desweiteren ist das Zupfen mit einer Pinzette ab einer gewissen Anzahl von Härchen nicht mehr einfach umsetzbar.
Schneller geht das Ausreißen der Härchen mit einem Epilierer. Ein Epilierer verfügt über rotierende Walzen mit aufgesetzten Pinzetten, die das Haar automatisch zupfen. Das Gerät kostet zwar etwas Geld, hält aber lange und erweist sich oftmals als sehr nützlich. Klassische Epilierer sind für die Behandlung der Oberlippe allerdings nicht geeignet. Besser sind Epilierer, die etwa für die Bikini-Zone bestimmt sind, da sie kleiner sind und somit besser für das Gesicht verwendet werden können.
Tipps für die Anwendung:
- Die Haut vor dem Epilieren sauber, fettfrei und trocken halten.
- Wenn die Härchen sehr lang sind, sollten sie vorher mit einem Trimmer auf etwa fünf Millimeter gekürzt werden.
- Die Haut beim Epilieren möglichst glatt ziehen, dann sind die Schmerzen erträglicher.
- Nach dem Epilieren Kühlpads auflegen und die Haut mit einer kühlenden Creme (etwa mit Aloe Vera) pflegen.
Vorteile | Nachteile |
Haare werden ausgerissen, nicht abgeschnitten – die Behandlung hält daher länger an. | Sehr schmerzhaft (entgegen der allgemeinen Meinung wird es „nach häufiger Anwendung“ auch nicht besser!) |
vergleichsweise kostengünstig | Haare können abbrechen – in diesem Fall werden dunkle Stoppeln zurückgelassen. |
einfach | Die Haut ist nach der Behandlung gereizt und oftmals rot. |
schnell | |
hält bis zu drei Wochen |
Färben
Eine sowohl schmerz- als auch stoppelfreie Methode ist das Färben bzw. Bleichen der Härchen. Die Haare verschwinden zwar nicht, werden aber so hell gefärbt bzw. gebleicht, dass sie nicht mehr sichtbar sind. Das Bleichen funktioniert mit Hilfe eines Oxidationsmittels, meist Wasserstoff. Der Wirkstoff sorgt dafür, dass das Haar weich wird und die Poren geöffnet werden. So kann das bleichmittel in das Haar eindringen und die Farbmoleküle auflösen. Dem Haar wird die gesamte Farbe entzogen und „überfärbt“.
Spezielle Färbe- bzw. Bleichmittel sind in jedem Drogeriemarkt erhältlich und kosten nicht sehr viel. Wichtig ist, die richtige Farbe zu finden. Denn der Farbton muss dem Hautteint exakt entsprechen, andernfalls sieht man die Härchen dennoch. Außerdem sollte – wie bei allen chemischen Kosmetikprodukten – überprüft werden, ob das Produkt für Sie hautverträglich ist. Daher sollte das Färbe- oder Bleichmittel zuvor an den Härchen der Unterarme getestet werden.
Das Bleichen kommt für Frauen in Frage, deren Damenbart dunkel ist – wenn der Damenbart von Natur aus eher hell bzw. blond ist, kann das Bleichen nichts bewirken. Die Härchen sollten außerdem dünn und kurz sein, nur diese Haare können kaschiert werden.
Vorteile | Nachteile |
einfach | Die richtige Farbe zu finden, erfordert oft Geduld. |
schnell | Bei bestimmtem Lichteinfall sieht man die Härchen, da die Lichtreflexe auf den Haaren reflektieren. Farbe hin oder her – das lässt sich nicht verhindern. |
kostengünstig | Gefärbte Haare wachsen nach. Das heißt, dass man die Haare immer genau kontrollieren muss und bei dunklem Ansatz sofort nachfärben sollte. |
schmerzfrei | |
keine Stoppeln |
Wachsen
Wachs ist ein beliebtes Mittel zum Damenbart entfernen. Je nach Belieben greifen Frauen zu Heiß- oder zu Kaltwachs. Beide Wachse sind gleich gut wirksam, es ist also reine Geschmackssache, ob man heißes oder kaltes Wachs bevorzugt. Kalte Wachsstreifen sind schneller und einfacher zu handhaben, da man sie nur auspacken, kurz in der Hand anwärmen und dann schon auflegen kann. Heißes Wachs dauert etwas länger in der Anwendung, da es zuerst erhitzt werden muss. Dafür meinen viele Anwender, dass das Gefühl von heißem Wachs auf der Haut weitaus angenehmer und auch das Ausreißen der Härchen weniger schmerzhaft ist. Wachsen hält die Haare etwa sechs Wochen fern, allerdings hat die Methode auch einen Haken: Die Härchen müssen eine bestimmte Länge haben, damit das Wachs „greifen“ kann. Nicht jeder ist bereit, das auf sich zu nehmen.
Vorteile | Nachteile |
schnell | Nicht ganz so schmerzhaft wie epilieren, dennoch nicht die angenehmste Methode, Haare zu entfernen. |
einfach | Die Haare müssen einige Millimeter lang sein, um „gewachst“ werden zu können. |
kostengünstig | |
hautverträglicher als chemische Produkte | |
Haare bleiben bis zu sechs Wochen fern |
Fadenepilation
Eine Methode, die nach und nach auch in unseren Breitengraden heimisch wird, ist die Fadenepilation. Ursprünglich kommt die Methode aus Indien und dem orientalischen Raum, doch auch bei uns wird sie immer beliebter. Bei dieser Methode wird ein Faden zusammengeknotet, sodass ein Kreis entsteht und dieser Fadenkreis so zwischen den Fingern gedreht und über die Haut geführt wird, dass die Härchen ausgezupft werden. Die Methode ist weitaus weniger schmerzhaft als das Zupfen mit der Pinzette oder die Anwendung mit dem Epilierer. Trotzdem werden die Haare an der Wurzel gepackt und „herausgezwirbelt“, sodass die Haut einige Wochen glatt bleibt. Die Methode kann grundsätzlich alleine durchgeführt werden, erfordert aber eine gute Anleitung und einige Zeit an Übung. Wahlweise kann man die Fadenmethode relativ kostengünstig in Kosmetikstudios buchen.
Vorteile | Nachteile |
Weniger schmerzhaft als andere Methoden zum Damenbart entfernen. | Schwer zu erlernen |
Härchen bleiben einige Wochen fern. | |
Kostengünstig, falls man die Methode selber durchführen kann. | |
Lasern
Lasern ist zwar die kostenintensivste und schmerzhafteste, allerdings auch die effektivste Methode zum Damenbart entfernen. Lasern funktioniert mit Hilfe eines Lichtstrahls des Lasergeräts, der die Wurzeln der Haare schädigt und somit den Damenbart dauerhaft entfernt. Allerdings funktioniert diese Methode nur bei Haaren, die dunkel sind. Denn nur dunkle Haare enthalten den Hautfarbstoff Melanin, der das Licht des Laserstrahls absorbiert. Um die Härchen dauerhaft verschwinden zu lassen, sind mehrere Sitzungen notwendig. Nach jeder Sitzung ist die Haut stark gereizt, gerötet und in vielen Fällen auch geschwollen. Diese Methode kann von Ärzten, aber auch von bestimmten Kosmetikern mit spezieller Zulassung durchgeführt werden.
Vorteile | Nachteile |
Einzige Methode zur dauerhaften Haarentfernung | Lasern ist sehr teuer – Sie sollten mit Behandlungskosten um die EUR 500,00 rechnen. |
sehr schmerzhaft | |
Die Haut wird stark gereizt und belastet. Durch Lasern kann die Faltenbildung 3-5 Jahre früher einsetzen. | |
Die Methode funktioniert nur bei dunklen Haaren. | |
Tipps aus Oma’s Trickkiste – Hausmittel gegen Damenbart
Es gibt nicht nur Chemie und „Werkzeug“ zum Damenbart entfernen. Wer sich in der Naturheilkunde wohler fühlt, kann auch zu Hausmittelchen greifen.
Damenbart entfernen mit Zuckerpaste
Für die Herstellung der Zuckerpaste benötigt man 200 Gramm Zucker und 100 Gramm Zitronensaft. Diese werden in eine Pfanne gegeben und erhitzt, bis der Zucker karamellisiert. Danach wird die abgekühlte Masse auf den Damenbart aufgetragen und mit Hilfe von Baumwoll-/Wachsstreifen ruckartig abgezogen.
Die Methode funktioniert ähnlich wie das Wachsen. Das Haar muss daher relativ lang und gut zu sehen sein, andernfalls kann das Haar nicht erwischt werden. Die Zuckerpaste ist sanfter und angenehmer als die Behandlung mit Wachs.
Behandlung mit Gurkenwasser
Zugegeben – kein Wundermittel, aber ein altbewährtes Hausmittel, dass dunkle Barthaare aufhellen soll. Die betroffenen Hautstellen sollen mehrmals täglich mit frischem Gurkenwasser eingerieben werden, bis die Härchen weniger sichtbar werden.
Die Methode ist nichts für eitle Menschen – natürliche Mittel sind immer gesünder für die Haut, als chemische Produkte, allerdings wirken sie in diesem Fall (leider) nicht immer genauso gut.
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